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Innere Bilder haben etwas Magisches.

Aktualisiert: 25. Feb. 2019



In meinem letzten Beitrag habe ich über das Ausmisten geschrieben, wie erleichternd ich es empfinde und dass ich es nutze als Übung für das Treffen von Entscheidungen.


Was geht und was bleibt?!

Es bleiben die Dinge die mir nützlich sind, die ich schön finde oder die mir ein gutes Gefühl geben. Da wäre als erstes mein Kuschel-Snoopy im rot-weiß gestreiften Schlafanzug zu nennen, mit dem ich so manche kindliche Katastrophe, aber auch glückliche Momente geteilt habe. Oder der Schlüsselanhänger aus Sydney, ein Mitbringsel von meiner Backpacker-Tour, die Grillzange aus Neuseeland, die Muschel vom Strand auf Föhr, der alte Melkschemel aus meinem Elternhaus, Espresso-Tassen aus allen Herren Ländern, das Treibholz aus der Alster und und und...

Das Tolle an vielen dieser Erinnerungsstücke ist, dass ich sie im Alltag nutze. Das wahrhaft beste Beispiel ist mein Kamm. Als ich vor vielen, vielen Jahren für einige Monate in London gelebt habe, erhielt ich diesen Kamm in einem Kaufhaus als Werbegeschenk - er ist nichts Besonderes, also bzgl. Qualität oder Wert. Aber seit 15 Jahren kämme ich mir täglich meine Haare mit genau diesem Kamm. Er ist inzwischen schon ziemlich abgenutzt und vor einiger Zeit ist ein Zinken abgebrochen. Ich habe schonmal überlegt, ob es nicht langsam mal Zeit wäre für einen Neuen, aber aus London soll er sein. Bei meinem letzten Besuch im Juli wäre die Gelegenheit günstig gewesen, aber ich habe es sein lassen, denn es ist ja nicht die Erinnerung an die Stadt London, dafür trinke ich jeden Morgen meinen PG Tips-Tee aus der Tasse mit einem Konterfei der Queen vorne drauf. Nein, der Kamm erinnert mich an die aufregende und prägende Zeit und wie ich mich damals gefühlt habe, in London im Jahre 2003. Dieser Kamm ruft in mir wohltuende Erinnerungen und Gefühle von Freiheit und Mut hervor. Also werde ich diesen Kamm weiterhin nutzen und mich jeden Morgen von ihm im positiv triggern lassen.

Diese Methode ist eine Selbstcoaching-Technik und wird als Ankern bezeichnet.

Hierbei koppelst Du bestimmte Gefühle an einen Auslöser. Das können Bilder, Musikstücke, Gerüche oder Gegenstände sein. Diese Auslöser funktionieren sehr verlässlich, quasi auf Knopfdruck. Wir sehen den Gegenstand oder nehmen in die Hand, oftmals reicht auch schon der Gedanke daran und das Gefühl wird ausgelöst. Durch das Ankern lässt sich also das Auslösen von bestimmten Gefühlen gezielt einsetzen.


Fallen Dir spontan auch solche Dinge ein? Schau Dich in Deiner Wohnung doch einmal nach Ankern um, die für Dich mit machtvollen Erinnerungen und intensiven Gefühlen verbunden sind. Platziere diese Anker hin und wieder um, so rücken sie wieder stärker in Dein Bewusstsein und Du nimmst sie intensiver wahr.

Nutze dabei all Deine Sinne.

Für das Gefühl von Ruhe und Gelassenheit höre ich zum Beispiel „Sittin' On The Dock Of The Bay“ von Percy Sledge. Für das Gefühl von Geborgenheit drücke ich meinen Snoopy an mich. Für das Gefühl der Abenteuerlust nehme ich die völlig runtergerockten, mit rotem Sand verstaubten australischen Boots in die Hand und schaue sie mir an. Für das Gefühl der Freiheit creme ich mich mit der nach Kiwi-Frucht riechenden Creme aus Neuseeland ein. Für das Gefühl von Mut und Zuversicht denke ich an meinen Vater.

Innere Bilder haben etwas Magisches, weil sie von einer Sekunde zur nächsten sehr intensive Gefühle erzeugen. Das funktioniert mit angenehmen und natürlich genauso mit unangenehmen Gefühlen.


Platziere in Deine direkte Umgebung Dinge die Dich glücklich machen, Dich stärken, Dir Mut geben, Dich selbstbewusster machen und lass Dich in Momenten, in denen Du es brauchst, von ihnen erfreuen, stärken, ermutigen oder trösten.


It's up to you!

Herzlichst, Deine Martina

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